2. Bundesliga
33. Spieltag
Samstag | 10.05.2025 | 13.00 Uhr


Als dienstältester Profi in Paderborn und Kapitän ist Markus Krösche der "Leitwolf" des SCP-Teams. Seit seinem Wechsel von Werder Bremen an die Pader hat der Defensivspezialist fast alles erlebt. Absolute Höhepunkte waren ohne Zweifel die Aufstiege in die 2. Bundesliga in 2005 und 2009. Nach zwölf Spieltagen zieht Krösche im Interview eine erste Zwischenbilanz der Saison 2009/2010.
Hallo, Markus! Mit 16 Punkten aus zwölf Spielen und einem Mittelplatz ist der SCP ganz gut gestartet. Wie bewertest Du den Saisonauftakt?
Wir können insgesamt zufrieden sein. Vom Punktestand her ist das absolut in Ordnung. Überzeugend ist vor allem die Art und Weise, wie wir unsere Punkte geholt haben. Mit dieser spielerischen Qualität brauchen wir uns in der 2. Liga nicht zu verstecken.
Was hat sich in der Mannschaft gegenüber der Vorsaison verändert? Wie ist es um den Teamgeist bestellt?
Die Zusammenstellung und der Charakter der Mannschaft passen. Da können wir von der guten Aufbauarbeit im Aufstiegsjahr profitieren. Auch wenn wir im Verlauf der aktuellen Saison in eine Phase kommen sollten, in der wir nicht so erfolgreich sind, wird uns das nicht umwerfen.
Personell hat es die eine oder andere Änderung in der Startformation gegeben. Viel diskutiert wurde dabei auch die Torwartfrage. Oder ist das kein Thema im Team?
Wir haben zwei sehr gute Torleute, die auf gleichem Niveau unterwegs sind. Daniel Masuch ist durch eine Verletzung von Kasper Jensen ins Team gerückt und hat seine Sache bislang super gemacht. Wir machen uns gerade auf dieser Position keine Gedanken, weil Kasper über die gleichen Fähigkeiten verfügt.
Dein Partner im zentralen Mittelfeld überraschte zuletzt als Torschütze. Ist Enis Alushi dadurch noch wichtiger für die Mannschaft geworden?
Enis hat schon letztes Jahr eine überragende Saison gespielt. Jetzt ist vielleicht noch etwas mehr Zielstrebigkeit vor dem Tor dazugekommen. Aber man braucht auch das Glück des Tüchtigen, seine beiden Tore hat er absolut verdient. Ich freue mich für ihn, seine positive Entwicklung tut der gesamten Mannschaft gut.
Für einige überraschend muss sich der Aufstiegssturm derzeit hinten anstellen. Hast Du das neue Duo im Angriff erwartet?
Tatsache ist, dass wir eine große Konkurrenz in der Offensive haben. Mahir Saglik und Gaetano Manno haben leicht die Nase vorn, zumal sie viel zum Erfolg in dieser Saison beigetragen haben. Aber auch Frank Löning und Sercan Güvenisik werden ihre Einsätze bekommen und können sich bei Einwechslungen empfehlen. Auch hier können wir ganz beruhigt sein, denn wir haben zwei Stürmer mit hoher individueller Klasse in der Hinterhand.
Andre Schubert steht als Sportlicher Leiter und Chef-Trainer für eine große Durchlässigkeit im Team, stellte zuletzt mit Christian Strohdiek einen Neuling auf. Wie siehst Du diese Entwicklung?
Sehr positiv, da der SCP seinen jungen Spielern eine echte Perspektive bietet. Christian hat seine Sache beim 2:1 gegen Koblenz sehr gut gemacht. Auch andere Nachwuchsspieler können sich im Training und in Freundschaftsspielen empfehlen. Die Youngster sind bei uns im Kader voll akzeptiert.
Zum bisherigen Punktekonto haben vor allem die Heimspiele beigetragen. Habt Ihr Euch nun besser an die ENERGIETEAM ARENA gewöhnt als im Vorjahr?
Die Heimbilanz liegt weniger am Stadion, wobei die Atmosphäre hier ganz toll ist. Wichtiger ist allerdings, dass unsere Gegner in der 2. Liga offensiver ausgerichtet sind. Wir spielen nicht mehr gegen ganz tief stehende Mannschaften, die nur auf Konter lauern. Keiner stellt sich nur hinten rein, das kommt uns durchaus gelegen.
Nach Deiner Adduktorenverletzung kannst Du jetzt wieder voll in das Training einsteigen. Wie viele Punkte willst Du bis zur Winterpause mit dem Team noch einfahren?
In der Saison 2005/2006 haben wir mit 26 Zählern die bisherige Bestmarke in der 2. Liga für Paderborn gesetzt. Jetzt sollten wir 23 Zähler bis zum Winter anpeilen, um uns eine gute Ausgangsposition für den zweiten Teil der Spielzeit zu schaffen. Außerdem sollte sich niemand von der Tabelle täuschen lassen, durch die Drei-Punkte-Regelung können Veränderungen ganz schnell gehen. Um den Klassenerhalt zu schaffen, werden schon wohl 38 Punkte erforderlich sein.
Wie siehst Du die Entwicklung des SCP über die Saison hinaus? Was ist in Paderborn noch möglich?
In dieser Saison kann es nur um den Klassenerhalt gehen, das ist völlig klar. In den nächsten Jahren muss sich der Verein dann in der 2. Liga etablieren. Ob Platz 8, 10 oder 12 ist dabei egal. Wichtig ist, dass die Mannschaft weitgehend zusammenbleibt. Mit ihren Vertragsverlängerungen haben Sören Gonther und Toni Wachsmuth wichtige Weichen gestellt. Ich bin sicher, dass andere Spieler diesem positiven Signal folgen werden.
Das Interview führte Matthias Hack.