2. Bundesliga
33. Spieltag
Samstag | 10.05.2025 | 13.00 Uhr


Für eine positive ganzheitliche Entwicklung der Nachwuchskicker kommt neben den verschiedenen Unterstützungsangeboten der Vermeidung von Gewalterfahrungen im Kontext des Sports eine wesentliche Bedeutung zu. Um vorbeugend wirken zu können, nimmt der SCP07 den Schutz der ihm anvertrauten Kinder und Jugendlichen explizit in den Blick. Unter der übergreifenden Zielstellung, eine Kultur der Achtsamkeit zu fördern, werden konkrete Maßnahmen umgesetzt und Vereinsstrukturen entsprechend ausgestaltet. Weitere Informationen zum Thema Kinderschutz im NLZ finden Sie hier:
Der Aufbau eines Werte- und Normsystems gehört zu den Entwicklungsaufgaben jugendlicher Heranwachsender. Als ein Faktor von vielen beeinflusst es die Entwicklung der Persönlichkeit. Die Präventionsarbeit im NLZ des SCP07 ist darauf ausgerichtet, die Nachwuchskicker in dieser Aufgabe zu unterstützen.
Ziel ist es, eine Haltung zu fördern, die mit den Werten, Normen und Zielen der Gesellschaft als auch des (Fußball-)Sports und des SCP07 einhergeht. Dabei werden Themen, die auch im Fußball eine hohe Bedeutung haben, besonders berücksichtigt. Die Nachwuchsspieler ab der U16 (Leistungsbereich) erhalten regelmäßig Schulungen zu den Themen Rassismus/Diskriminierung, Doping und Spielmanipulation/-sucht. Im Fokus stehen dabei die Sensibilisierung und die Aufklärung, um mündige Sportler zu entwickeln.
Rassismus und Diskriminierung zeigen sich im Fußball immer wieder auf unterschiedliche Art und Weise. Beispiele aus der Praxis machen deutlich, dass rassistische und/oder diskriminierende Äußerungen und Tätigkeiten in allen Ligen und Altersklassen vorkommen können. Diese können sowohl von am Spiel beteiligten Personen und von Zuschauern als auch gänzlich unbeteiligten Personen kommen (z.B. auf Social Media).
Fernsehfilme, u.a. der Dokumentarfilm „Schwarze Adler“ und regelmäßige Beiträge, etwa der Sportschau oder von Sport Inside, setzen sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit den Themen auseinander und regen so den Austausch darüber kontinuierlich an. An diesem Punkt setzt auch die Präventionstätigkeit im NLZ an.
Die Einbindung junger Spieler in öffentlichkeitswirksame Aktionen gegen Rassismus und Diskriminierung ist sinnvoll, aber nicht ausreichend. Wesentlich ist vielmehr, im Austausch mit ihnen Einstellungen, Haltungen und ggf. bestehende Vorurteile aufzubrechen und zu hinterfragen. In unterschiedlichen Angeboten lernen die Spieler, den Unterschied als auch den Zusammenhang zwischen Rassismus und Diskriminierung zu erkennen. Allseits bekannte Beispiele der Reaktion auf rassistische Diskriminierungen im Profi-Fußball können nicht uneingeschränkt als Vorbild für das eigene Handeln der Jugendkicker genutzt werden.
Die Spieler hinterfragen und diskutieren deshalb mögliche Reaktionen und nehmen diese nicht einfach als richtig und/oder zur Nachahmung geeignet an. Gemeinsam mit den Spielern werden darüber hinaus Handlungsoptionen für den Umgang mit Rassismus und Diskriminierung entwickelt, die den Regeln des Nachwuchsfußballs gerecht werden. In diesem Zusammenhang erfahren die Spieler u.a., wie sie mit ihrem Handeln dazu beitragen können, dass eine von ihnen als rassistisch und/oder diskriminierend wahrgenommene Situation über die Aufnahme in den Sonderspielbericht vor ein Sportgericht kommt.
Gleichzeitig wird großer Wert darauf gelegt, den jungen Menschen zu vermitteln, dass es keine Vorgabe gibt, wie sie sich im Falle rassistischer und/oder diskriminierender Erfahrungen fühlen bzw. wie sie handeln müssen - unabhängig vom Sport. Ansprechpersonen für die Unterstützung bei einer möglichen Aufarbeitung als auch bei sämtlichen Rückfragen zu dieser Thematik stehen im NLZ zur Verfügung und sind den Spielern bekannt.
Im Nachwuchsleistungsfußball spielt die Leistungsoptimierung und -verbesserung eine wesentliche Rolle. Neben den Trainingsinhalten sind weitere Angebote u.a. darauf ausgelegt, die bestmögliche Regeneration zwischen Trainingseinheiten und/oder Spieltagen als auch während und nach Verletzungsphasen zu fördern. Dabei ist in allen Bereichen die Umsetzung legaler Maßnahmen elementar.
Die Präventionstätigkeit im Bereich Anti-Doping geht über eine Sensibilisierung dafür, dass Doping dem Image des Sports schadet und mit dem Fairnessgedanken nicht in Einklang gebracht werden kann, hinaus. Mit der Teilnahme am Spielbetrieb der A-/ B-Junioren-Bundesliga geht die Möglichkeit von Dopingkontrollen im Trainings- und Spielbetrieb einher. Darüber werden die Spieler der U16 – U19 als auch ihre Eltern zu Saisonbeginn aufgeklärt.
Über verschiedene Angebote werden die Spieler darüber aufgeklärt, welche Maßnahmen der Verband umsetzt, um den fairen Sport zu gewährleisten und wie z.B. Dopingkontrollen durchgeführt werden. Sie werden darüber informiert, was sie, größtenteils eigenverantwortlich, beachten müssen, um nicht (ungewollt) gegen die Vorgaben zu verstoßen. Um den Wissenserwerb zum Thema weiter zu fördern, wird den Spielern der Kanal "Gemeinsam gegen Doping" in der Lern-App Chunkx empfohlen. Darüber hinaus wird den Spielern Informationsmaterial des DFB als auch der NADA zur Verfügung gestellt. Zudem erhalten die Spieler hilfreiche Tipps für den Alltag, z.B. die Information ihres Arztes über das leistungssportliche Engagement und die Möglichkeit von Dopingkontrollen als auch die Empfehlung zur Nutzung der kostenfreien NADA App. Mit dieser können verschreibungspflichtige als auch frei erwerbliche Medikamente sowie gezielte Wirkstoffe sekundenschnell und selbständig auf ihre Zulässigkeit hin geprüft werden.
Bei Unklarheiten und Fragen stehen darüber hinaus die kommunizierten Ansprechpersonen im NLZ den Spielern und ihren Eltern jederzeit zur Verfügung.
Dass Glücksspiel süchtig machen kann, ist allgemein bekannt - die Werbekampagnen gängiger Glücksspiel- und Wettanbieter machen darauf aufmerksam. Zum Glücksspiel gehören auch Sport- und Fußballwetten. Der frühzeitigen Aufklärung über die Gefahren als auch Konsequenzen von Spielmanipulation kommt für den talentierten Fußballnachwuchs hohe Bedeutung zu: Die Junioren-Bundesligen stehen weniger im öffentlichen Fokus als die Profi-Ligen, junge Menschen sind möglicherweise einfacher zu kontaktieren und häufiger empfänglich für Geschenke oder Geldbeträge.
In den Schulungen wird mit den Spielern der Unterschied zwischen sportbezogener und wettbezogener Manipulation erarbeitet. Des Weiteren werden mögliche Konsequenzen einer Spielmanipulation für die Spieler selbst, die Mannschaft als auch den Verein aufgezeigt. Nach deutschem Recht ist Glücksspiel für Kinder und Jugendliche verboten und erst ab der Vollendung des 18. Lebensjahres erlaubt. Der DFB erteilt all seinen Spielern ein umfangreiches und vom Alter unabhängiges Wettverbot. Dass es für sie als NLZ-Spieler u.a. nicht erlaubt ist, auf eigene Spiele, auf Spiele der Lizenzmannschaft oder auf Spiele in Wettbewerben, in denen die Profi-Mannschaft aktiv ist, zu wetten, überrascht viele Spieler jedes Jahr aufs Neue und zeigt die Notwendigkeit der Aufklärungsarbeit in diesem Themengebiet auf.
Die Spieler werden darüber informiert, dass sie der Meldepflicht unterliegen. Im Falle von regelwidrigen Angeboten, Verdachtsmomenten und/oder Verstößen können sie sich an den Ombudsmann der DFL wenden oder die Kontaktaufnahme, ihre Vermutung und/oder Entdeckung über die kostenfreie DFL Integrity App melden, ggf. auch anonym.
Eine umfangreiche Aufklärung bietet das E-Learning Tutorial Gemeinsam gegen Spielmanipulation der DFL an, das die Nachwuchskicker ab der U16 absolvieren. Bei weiteren Fragen, Unklarheiten oder auch individuellem Unterstützungsbedarf stehen den Spielern auch zu diesem Themenbereich NLZ-intern Ansprechpersonen zur Verfügung.