Wir sitzen mit am Tisch

Präsident Thomas Sagel im Interview

Vor dem Start in die Zweitliga-Saison 2023/2024 hat Präsident Thomas Sagel mit weiteren Gremienmitgliedern das Trainingslager in Bad Häring (Tirol) besucht. Im Gespräch mit www.scp07.de spricht er über Personalien, den Kader sowie über aktuelle und mittelfristige Ziele des Vereins.

Herr Sagel, wie sehen Sie die aktuelle Situation des SCP07 in der 2. Bundesliga?

Wir werden unseren Weg der kontinuierlichen Schritte weiter fortsetzen. Dabei verfolgen wir klare Leistungsziele. Es geht auch beim SC Paderborn 07 primär darum, jedes Jahr besser zu werden. Allerdings wirtschaften wir nicht über unsere Verhältnisse. Es geht darum, sich selbst und den eigenen Werten treu zu bleiben. Der SC Paderborn 07 ist nicht der Pony-Hof der 2. Bundesliga. Wir lassen keinen Zweifel daran, dass uns der Leistungsgedanke antreibt.

Was können die Fans und alle Beteiligten vom SCP07 in der Zukunft erwarten?

In den vergangenen Jahren haben wir uns ungeachtet aller äußeren Umstände ständig verbessert. Noch trennt uns einiges von den Aufstiegsrängen, aber wir sitzen mit am Tisch. Nach der gelungenen sportlichen und wirtschaftlichen Konsolidierung verfolgen wir weitere Ziele. Sie betreffen die Mitgliederzahlen, die Stadionauslastung, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, den Kader, die eigene Talententwicklung und perspektivisch auch die Spielklasse. Diese Themen können nur deshalb in den Fokus unserer Aufmerksamkeit rücken, weil unsere Kapazitäten nicht von ständigem Trouble-Shooting gebunden sind.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit der sportlichen Führung?

Die aktuelle Situation stimmt mich sehr zufrieden. Mit unserem Geschäftsführer Sport Benjamin Weber haben wir einen Fachmann, der die inhaltliche Arbeit seines Vorgängers nahtlos fortsetzt. Darüber hinaus wollen wir mit ihm den nächsten Entwicklungsschritt einleiten. Unser Chef-Trainer Lukas Kwasniok leistet ebenfalls exzellente Arbeit. Wir sind auf diesen Positionen zurzeit sehr gut aufgestellt.

Betrifft das auch die Zusammenstellung des Zweitliga-Kaders?

Es gehört weiterhin zur Natur unseres Clubs, dass wir Qualität zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeben – aber längst nicht mehr um jeden Preis. Mit Ron Schallenberg oder Julian Justvan haben wir uns von Qualität und Erfahrung getrennt. Durch Visar Musliu, Adriano Grimaldi, Max Kruse und David Kinsombi haben wir viel Erfahrung hinzugewonnen. Zudem konnten wir mit Mattes Hansen, Kimberly Ezekwem, Laurin Curda, Filip Bilbija und Arne Schulz ambitionierte Potenzialspieler für Paderborn begeistern. Es geht immer um die Balance, um die richtige Mischung.

Die jüngste Entwicklung im Nachwuchs stimmt Sie sicher zufrieden, oder?

Die Rahmenbedingungen waren nie besser, was sich auch im mannschaftlichen Erfolg niederschlägt. Die U21 hat mit dem Aufstieg in die Regionalliga einen großen Sprung gemacht. Auch der Triumph unserer U19 im Westfalenpokal zeigt den nächsten Schritt an. Rahmenbedingungen und mannschaftliche Erfolge sind wichtig. Und dennoch ist es das höchste Gütesiegel, wenn wir Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in unsere Lizenzmannschaft integrieren. Mit Florian Pruhs, Dawyn-Paul Donner und Ilyas Ansah haben wir drei Spieler aus unserem NLZ in die Vorbereitung unserer Profis integriert. Wie und ob sich diese Jungs behaupten können, bleibt abzuwarten.

Wie lauten die wichtigsten Ziele des SCP07 aus Ihrer Sicht?

Wir wollen unseren Aufwärtstrend fortsetzen und in der Saison 2023/2024 in der 2. Bundesliga oben angreifen. Dabei sehe ich uns in der Rolle des Jägers, der die vermeintlich übermächtigen Clubs wie Hertha, Schalke oder den HSV ärgern kann. Wir sind realistisch genug, um zu wissen, dass dafür einiges zusammenlaufen muss. Aber es widerspricht unserem Verein und auch mir persönlich, in den Tag hineinzuarbeiten und allein den Weg zum Ziel zu erklären.