Interview mit Daghfous

"Ich will mich im Team festbeißen"

Nejmeddin Daghfous im Spiel SCP - TuS Koblenz, 06.11.2009. Im Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern stand Nejmeddin Daghfous zum zweiten Mal in der Startformation des SCP. Der 23-jährige Angreifer zeigte eine gute Leistung und rechtfertigte das Vertrauen des Sportlichen Leiters und Chef-Trainers Andre Schubert. Vor dem Heimspiel gegen Union Berlin (Freitag, 12. Februar, 18.00 Uhr) sprachen wir mit dem schnellen Stürmer über seine bisherigen Erfahrungen und seine Ziele in Paderborn.
 
Hallo, Nejmeddin. Glückwunsch zur guten Leistung auf dem Betzenberg. Warst Du überrascht, dass Du ausgerechnet beim Tabellenführer in die Startformation gerückt bist?
Auf Grund der vorherigen Spiele war das schon eine positive Überraschung für mich. Ich habe mich kurz gefreut, mich dann aber voll auf das Spiel in Kaiserslautern vorbereitet. Das Zusammenspiel mit meinen Teamkollegen lief sehr gut. Schade war nur, dass wir nichts mitgenommen haben. Auf Grund der Leistung hatten wir einen Punkt verdient.
 
Schauen wir einmal kurz zurück auf Deinen Wechsel nach Paderborn. Welche Argumente sprachen für den SCP?
Unseren Chef-Trainer Andre Schubert kenne ich schon aus meiner Jugendzeit beim KSV Baunatal. Damals habe ich auch zusammen mit Sören Gonther gespielt. Ich konnte dann zum FSV Mainz 05 wechseln, bei dem ich auf 16 Zweitliga-Einsätze kam. Zuletzt spielte ich ganz erfolgreich für das Mainer Regionalliga-Team, wollte aber zurück in die 2. Bundesliga. Da bot sich der Wechsel nach Paderborn auch auf Grund der persönlichen Kontakte an.
 
Dein Einstieg in Paderborn verlief nicht optimal. Gleich im ersten Meisterschaftsspiel sahst Du bei Fortuna Düsseldorf die Gelb-Rote Karte. Wie bewertest Du die bisherige Entwicklung?
In Düsseldorf kam ich von der Bank und wollte der Mannschaft, die zurücklag, mit vollem Engagement helfen. Dabei war ich wohl etwas übermotiviert und musste vom Platz. Auch wenn ich danach nicht sofort zum Stammspieler wurde, habe ich mich hier stets wohl gefühlt und nie an der Entscheidung für Paderborn gezweifelt. Die kleine Enttäuschung der Startwochen habe ich längst überwunden. Im Fußball kriegt man nirgendwo etwas geschenkt. Jetzt muss ich weiter Gas geben. Eins ist klar: Ich will mich in den nächsten Wochen in der Mannschaft festbeißen.
 
Wie fällt Dein persönliches Fazit zum Spiel in Kaiserslautern aus?
Wir haben gegen einen klaren Favoriten unseren offensiven Fußball durchgesetzt und viele Akzente nach vorn gesetzt. Auch nach dem ersten Gegentor haben wir nicht aufgesteckt. Diese Spielweise kam mir gelegen, zumal mit das Zusammenspiel mit Mahir Saglik im Sturm gut gefallen hat.
 
Auf welcher Position fühlst Du Dich eigentlich besonders gut?
Grundsätzlich kann ich viele Aufgaben in der Offensive erfüllen. Ideal für mich ist ein 4-3-3-System, in dem ich links vorne spielen kann. Wenn man wie in Paderborn mit zwei Stürmern spielt, sehe ich mich im Sturm auf der linken Seite. Dann kann ich auch mal nach innen ziehen und mit rechts zum Abschluss kommen.
 
Erwartest Du, dass Du gegen Union Berlin wieder in der Startelf stehst?
Natürlich würde mich freuen, wenn der Trainer so entscheidet. Aber nach der bisherigen Zeit in Paderborn kann ich keine Ansprüche stellen. In Kaiserslautern haben wir gut gespielt, auch wenn ein Tor gefehlt hat. Wer letztlich die Tore macht, ist egal, entscheidend ist der Erfolg der Mannschaft.
 
Was macht Dich zuversichtlich, dass der SCP gegen die Berliner gewinnt?
Nach zwei Niederlagen wollen wir unbedingt wieder einen Dreier landen. Dabei schauen wir weniger auf unsere Kontrahenten, sondern auf uns selbst. Bislang haben wir Drucksituationen in dieser Saison als Team sehr gut gelöst. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir auch gegen Union erfolgreich sind.
 
Wie gefällt Dir die Stadt Paderborn und der Kontakt zu den SCP-Fans?
Das Leben ist sehr schön hier. Die Stadt hat viel zu bieten, ist aber gleichzeitig auch übersichtlich. Ich fühle mich hier wirklich zu Hause. Die Fans unterstützen uns sehr gut. Und ich hoffe natürlich, dass wir die Erwartungen erfüllen und noch mehr Zuschauer ins Stadion locken können.
 
Welche Ziel verfolgst Du in Deiner Karriere?
Ich schaue grundsätzlich nicht zu weit in die Zukunft und konzentriere auf mich die kurzfristigen Ziele mit dem SCP. Mittelfristig will ich mich hier zum Stammspieler entwickeln und meinen Beitrag zum Klassenerhalt in der 2. Liga leisten. Der Rest kommt dann von allein.
 
Zum Schluss eine Frage nach Deiner Rückennummer. Warum ausgerechnet die 39?
Sie verbindet mich mit meinem Lieblingsspieler Nikolas Anelka. Schon in der Jugend habe ich einige Zeit diese Rückennummer gehabt. Ich freue mich, dass ich sie auch in Paderborn erhalten habe.