2. Bundesliga
33. Spieltag
Samstag | 10.05.2025 | 13.00 Uhr


Das Heimspiel gegen Hansa Rostock (Sonntag, 14. März, 13.30 Uhr, ENERGIETEAM ARENA) wird voraussichtlich schon beim Anstoß ist die Geschichte des SCP eingehen. Mannschaftskapitän Markus Krösche steht vor seinem 90. Zweitliga-Einsatz im Paderborner Dress - und würde damit zum Rekordspieler des Clubs in der 2. Liga aufsteigen. Im Interview spricht Krösche über seine Anfänge an der Pader, die sportliche Aufwärtsentwicklung und die Perspektive nach der aktiven Fußballzeit.
Hallo, Markus. Am Sonntag wirst Du voraussichtlich in die Annalen des SCP eingehen. Erinnerst Du Dich eigentlich noch an das Jahr 2001, als Du von Werder Bremen A. nach Paderborn gewechselt bist?
Es ist zwar schon einige Jahre her, aber die Geschehnisse von damals sind mit natürlich noch präsent. Bei Werder Bremen hatte ich keine Möglichkeit, in den Profikader zu kommen. Also war klar, dass ich wechseln musste. Wesentliche Gründe für meine Zusage in Paderborn waren das Gespräch mit unserem Präsidenten Wilfried Finke und der Rat des früheren Paderborner Spielers Günter Kutowski.
Hast Du den Wechsel bereut, denn in den Anfangsjahren lief ja nicht alles rund?
Schon nach sechs Monaten habe ich gedacht, dass ich einen Riesenfehler gemacht habe. Zwar stand ich immer in der Startelf, aber der erhoffte sportliche Erfolg blieb zunächst aus. In der recht alten Mannschaft habe ich mich als Newcomer zudem nicht wirklich wohl gefühlt. Der Dialog mit Pavel Dotchev, Markus Bollmann und Peter Berhorst hat mir sehr geholfen, gerade auch im Hinblick auf den Aufbau von sozialen Kontakten.
In den Folgejahren lief dann vieles wie geschmiert. Welche Bedeutung hatte der Zweitliga-Aufstieg im Jahr 2005?
Zunächst einmal war er auch die Belohnung für das Engagement von Herrn Finke, der den Verein immer weiterbringen wollte. Im ersten Zweitliga-Jahr entstand dank unserer guten sportlichen Leistungen eine regelrechte Euphorie. Während ich früher die meisten Anhänger per Handschlag kannte, entwickelte sich nun auch die Fankultur. In den drei Zweitliga-Jahren hat die Professionalität im Verein extrem zugenommen. Wir haben damals auch in punkto Außendarstellung enorme Schritte nach vorn gemacht.
Dennoch folgte im Jahr 2008 der Abstieg. Deine Vertragsunterschrift hatte dann Signalwirkung. War die Verlängerung um satte vier Jahre eine leichte Entscheidung für Dich?
Keineswegs, denn ich wusste zu diesem frühen Stadium ja nicht genau, worauf ich mich einlasse. Aber ich habe auf das Wort von Herrn Finke vertraut, der den sofortigen Wiederaufstieg anstrebte. Wenn dieses Ziel nicht ausgegeben worden wäre, wäre ich wahrscheinlich gegangen. Parallel konnte ich mir durch das Studium an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Paderborn auch eine berufliche Perspektive aufbauen.
Wie vereinbarst Du das zeitraubende dreijährige Studium der Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Mittelständische Wirtschaft mit Deiner Tätigkeit als Fußballprofi?
Das ist manchmal schon schwierig, macht mir aber viel Spaß. Ich kann hier nämlich genau das tun, was ich später auch im Beruf machen will. Die Verbindung von wirtschaftlichen und sportlichen Aspekten im Fußball reizt mich sehr. Natürlich habe ich längere Tage als viele meiner Mitspieler. An freien Tagen bin ich oft von 8 bis 18 Uhr in der Fachhochschule.
Als Kapitän einer recht jungen Mannschaft stehst Du außerdem noch besonders im Blickpunkt. Wie empfindest Du Deine Rolle beim SCP?
Das ist auf keinen Fall eine Belastung für mich. Ich trage gern Verantwortung, auch wenn es mehr Arbeit ist. Man kann schließlich auch mehr bewirken.
In der aktuellen Saison läuft vieles sehr gut. Ist das jetzt die schönste Zeit Deiner Fußballerkarriere in Paderborn?
Es ist schön, dass wir zurzeit erfolgreich sind, aber das ist nur eine Momentaufnahme. Man wird im Fußball schnell hochgejubelt, aber auch schnell heruntergeprügelt. Man darf sich insgesamt nicht so sehr von Emotionen leiten lassen, auch dann nicht, wenn es gerade gut läuft.
Welche Perspektive siehst Du für hochklassigen Fußball in Paderborn?
Ich habe schon vor der Saison gesagt, dass der SCP jetzt eine Riesenchance hat, sich dauerhaft in der 2. Liga zu etablieren. Wir haben schon jetzt eine hohe Qualität in der Mannschaft, die noch entwicklungsfähig ist. Unsere jungen Spieler haben ihre Karriere noch vor sich.
Kommen wir abschließend zu Deiner Rekordmarke. Was bedeutet Dir Dein 90. Zweitliga-Einsatz im SCP-Trikot?
Grundsätzlich ist es immer schön, wenn man in einer Tabelle oben steht. Aber Spaß beiseite. Ich habe mich hier in Paderborn sehr gut entwickeln können, weil der Verein stets nach vorne gestrebt hat. In erster Linie zählt da nicht mein Rekordeinsatz, sondern der Erfolg für die Mannschaft und den Verein.
Das Interview mit Markus Krösche führte Matthias Hack.