"Nicht blenden lassen"

Interview mit KSC-Trainer Edmund Becker

Logo Karlsruher SC, KSC-Trainer Edmund Becker. Im ersten Heimspiel dieser Zweitliga-Saison empfängt der SCP den Bundesliga-Absteiger Karlsruher SC (Freitag, 14. August, 18.00 Uhr). Auf der Bank der Gäste wird mit Edmund „Ede“ Becker ein KSC-Urgestein Platz nehmen. Denn der 53-Jährige, der insgesamt 94 Bundesliga- und 65 Zweitliga-Spiele für die Badener absolvierte, trainiert seit 1990 mit einer kurzen Auszeit eine Mannschaft der Blau-Weißen. Die direkte Rückkehr ins Oberhaus ist aber nicht angepeilt; ein Platz im oberen Drittel soll es sein. Vor dem Spiel in Paderborn sprachen wir mit KSC-Trainer „Ede“ Becker.

Herzlich willkommen in Paderborn, Herr Becker! Zum Saisonstart kam der KSC zu einem 1:1 gegen Alemannia Aachen. Eine kurze Einschätzung zum Spiel. War es, obwohl nur ein Punkt heraussprang, ein guter Start für Ihre Mannschaft?
Wir wollten eigentlich drei Zähler im Wildpark behalten. Das wäre ein guter Start für uns gewesen. Wir haben zum Teil schon ganz gut gespielt, mussten aber bei hohen Temperaturen einem Rückstand hinterher laufen. Das war schon ein Problem. Die Mannschaft hat aber Moral gezeigt, ist noch zum Ausgleich gekommen.

Nach dem Abstieg wurde der KSC-Kader doch deutlich verändert. Welchen Leistungsstand hat ihre Mannschaft nun schon erreicht?
Ich bin kein Freund von diesen Wasserstandsmeldungen und möchte nicht in Prozent abschätzen, wie weit meine Mannschaft schon ist. Richtig ist, dass wir noch nicht ganz eingespielt sind. Daher ist es an den ersten Spieltagen wichtig, einfach nur die passenden Ergebnisse zu erzielen.

Der KSC hat Macauley Chrisantus vom Hamburger SV ausgeliehen. Der 18-jährige Stürmer gilt als großes Talent, wurde mit der U 17 von Nigeria Weltmeister und zugleich Torschützenkönig. Was versprechen Sie sich von ihm?
Ich bin sicher, dass er bei uns den Sprung in den Profi-Bereich schaffen kann. Er benötigte in Hamburg eine gewisse Eingewöhnungszeit, was aber auch verständlich ist. Schließlich ist er noch ein junger Mann und stammt aus einer anderen Kultur. Er muss sich wohl fühlen, um seine beste Leistung zu bringen, und lernt auch intensiv Deutsch zur besseren Verständigung. Gegen Aachen hat er nach seiner Einwechselung mit seinem Tor bereits ein Ausrufezeichen gesetzt. Er rückt damit näher an die Stammelf.

In Paderborn wird Ihr Kapitän Alexander Iashvili nicht zur Verfügung stehen. Wie schwer wiegt der Ausfall?
Die Verletzung von Alexander trifft uns schon. Er ist eine absolute Führungsfigur in unserer Mannschaft. Nach seiner Armverletzung wurde er bereits operiert. Es kann durchaus sein, dass er in zwei Wochen bereits mit einer Schiene wieder für uns spielen kann.

Der SCP verlor 0:3 zum Auftakt in Düsseldorf. Wie schätzen Sie die Mannschaft von Trainer Andre Schubert ein?
Wir sollten nicht den Fehler machen, uns vom Ergebnis aus Düsseldorf blenden zu lassen. Der SCP hat eine gute Leistung gezeigt. Die Düsseldorfer waren nur unglaublich effektiv. Ich bin mir aber sicher, dass Paderborn die Klasse halten kann.

Wie sieht es personell aus? Wer wird Ihnen in Paderborn fehlen?
Bis auf Iashvili kann ich personell aus dem Vollen schöpfen.