"Jetzt zusammenstehen"

Aktuelles Interview mit der Geschäftsführung

Der Corona-Virus hält den Fußball in Atem. Der SCP07 hat den Trainingsbetrieb bis auf Weiteres eingestellt und wartet auf die Ergebnisse der umfangreichen Testungen von Spielern und Mitgliedern des Funktionsteams, die im Laufe der nächsten Woche vorliegen sollen. Vor dem Treffen mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) und den anderen Clubs am morgigen Montag erläutern die Geschäftsführer Martin Hornberger, Martin Przondziono und Ralf Huschen die aktuelle Situation im Club.

Seit der Verschiebung des 26. Spieltags mit der Partie des SCP07 bei Fortuna Düsseldorf laufen die Drähte im Verein besonders heiß. Wie erleben Sie die aktuelle Situation im deutschen Fußball?
Wir haben eine außergewöhnliche Lage, die es in dieser Form noch nicht gegeben hat. Niemand kann zurzeit seriös sagen, ob und wie es mit der Saison weitergeht. Deshalb ist es so wichtig, dass sich alle Vereine zusammen mit den Verantwortlichen der DFL abstimmen. Jetzt ist Solidarität gefragt, wir müssen alle zusammenstehen und gemeinsam entscheiden.

Viele kritisieren die DFL für die vergleichsweise späte Absage des 26. Spieltags. Was sagen Sie zu dieser Vorgehensweise?
Die DFL hat einen sehr guten Job gemacht. Sie hat schließlich auch eine Fürsorgepflicht den Vereinen gegenüber. Die Unterbrechung der Saison war absolut richtig. Damit haben wir Zeit gewonnen, um uns mit den anderen Clubs zu beraten und nach Lösungen zu suchen. Eins ist klar: Niemand hat für diese Situation einen Notfallplan in der Tasche, den müssen wir jetzt zusammen erarbeiten.

Speziell für Trainer und Spieler der Bundesliga-Mannschaft ist die aktuelle Situation einmalig und sicher auch bedrückend. Wie hält sich die Mannschaft fit, wenn es keinen Trainingsbetrieb mehr gibt?
Wir haben unseren Spielern einen Fitnessplan mitgegeben, damit sie individuell trainieren können. Die Spieler, die sich aktuell in häuslicher Quarantäne befinden, bekommen zeitnah Spinning-Bikes geliefert, mit denen sie sich in den eigenen vier Wänden fit halten können. Zudem kümmern wir uns um Einkäufe und andere Dinge des täglichen Lebens für die Spieler, die ihre Wohnung nicht verlassen dürfen.

Mit Luca Kilian ist ein Spieler positiv auf den Corona-Virus getestet worden. Wie geht es ihm und den anderen Spielern zurzeit?
Luca hatte zwei Tage wirklich Probleme, mit Fieber und Schüttelfrost. Mittlerweile befindet er sich auf dem Weg der Besserung. Denen, die zu Hause bleiben müssen, geht es gut. Wir haben aktuell keine weiteren gesundheitlichen Probleme zu verzeichnen und hoffen, das es so bleibt. Jetzt müssen wir die Ergebnisse der Testungen abwarten.

Auch die bekanntermaßen starke SCP07-Familie wird wieder gefragt sein. Was können Sie dazu sagen?
Alle Mitarbeiter - angefangen von den Profis über das Nachwuchsleistungszentrum und die Geschäftsstelle bis hin zur Haustechnik und zum Greenkeeping - haben unsere vollste Unterstützung. Wir werden uns intensiv um sie kümmern. Ferner hoffen wir, dass unsere Mitglieder, Sponsoren, Partner, Fans, Zuschauer mit der aktuellen Lage rund um den Corona-Virus zurechtkommen und gesund bleiben.

Morgen gibt es eine außerordentliche Mitgliederversammlung der DFL. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in diese Sitzung?
Wir müssen alle Szenarien durchspielen. Aktuell ist es schwer vorstellbar, dass wir in wenigen Wochen den Spielbetrieb wieder aufnehmen. Möglicherweise stehen wir erst am Anfang einer längeren Entwicklung. Wir brauchen eine ordentliche Lösung, mit der die meisten Clubs leben können. Undenkbar ist für uns nur, dass wir jetzt die Saison beenden und die letzten beiden Vereine absteigen.

In einigen Vereinen wird intensiv über die finanziellen Auswirkungen diskutiert. Wie sieht es hier beim SCP07 aus?
Natürlich machen uns auch Gedanken. Wir haben gut gewirtschaftet seit dem zweiten Aufstieg in die Bundesliga. Viel hängt davon ab, wie es mit der Saison weitergeht. Auch im Verein werden wir alle solidarisch zusammenstehen.