98er-Kicker seit einem halben Jahr ungeschlagen

Packendes 2:2 gegen Eintracht Rheine

Die zahlreichen Zuschauer kamen am Goldgrund wieder auf ihre Kosten. Insbesondere in Halbzeit 2 war für die in diesem Spielabschnitt famos aufspielende U16 des SC Paderborn 07 mehr als „nur“ das 2:2 (1:1) gegen Eintracht Rheine „drin“.

Im Duell der beiden besten Abwehrreihen bzw Teams mit den wenigsten Gegentoren rotierte Coach Cirrincione wieder einmal, ließ u.a. seine beiden besten bisherigen Torschützen (Oschinski und Köse) draußen und belohnte die guten Trainingsleistungen von Sebastian Woitzyk, Yannick Wandzioch, Benjamin Lütkemeier und Steffen Müller, gemäß auch dem Motto: „Wer bei uns die Tore schießt, ist im Prinzip egal.“

Die U16 vom Zweitligisten verhielt sich zunächst zwar taktisch gegen den Ball sehr diszipliniert, machte im Übergangsspiel aber zu viele Fehler. Trotzdem gingen die SCP-Boys in Minute 7 in Führung, nachdem Sebastian Woitzyk (Foto) seine Startelfposition mit geschicktem Nachsetzen bei einer Rheiner Unachtsamkeit direkt mit dem 1:0 für seine Jungs rechtfertigte. Aber auf der anderen Seite wurde keine vier Zeigerumdrehungen später leider ähnlich pomadig verteidigt und prompt stand es nach einem Standard der Eintracht 1:1. Danach gab es ein munteres Mittelfeldgeplänkel ohne erwähnenswerte Torchancen auf beiden Seiten. Der körperlich deutlich überlegende Gast aus Rheine war zwar auch optisch überlegen, aber ohne den entscheidenden Zugriff in der Offensive.

Das SCP-Trainergespann reagierte und brachte nach einer maximal mittelmäßigen ersten Halbzeit mit Köse und Kraus nicht nur personell frischen Wind, sondern auch taktisch Veränderungen auf das satte Goldgrund-Grün. Paderborn spielte nun Powerplay par excellence und doch hatte Rheine mit der bis dato einzigen Torchance in der 45. Minute selber die Möglichkeit zur Führung. Die U16 blieb unbeirrt im eigenen Spiel nach vorne und hatte in der 48. Minute das erste Mal den Torjubel auf den Lippen, doch der Schiedsrichter entschied nach einem Flankenball auf Abseits. Zwei Minuten und eine tolle Kombination später schloss Yannick Wandzioch den feinen Spielzug hervorragend zum mittlerweile hochverdienten 2:1 ab. Das 3:1 lag in der Luft und doch gab es erst wieder von der anderen Seite etwas zu berichten. Erneut eine Standardsituation und aus dem Getümmel heraus tatsächlich der erneute Rückschlag (2:2) für die leidenschaftlich agierenden SCP-Boys. In der 65. Minute jubelte dann erneut der Paderborner Anhang, doch leider entschied der Referee erneut auf Abseits. Es ging Schlag auf Schlag weiter. In der 70. Minute wurde dann Jaro Schubert im Strafraum umgerissen und es gab folgerichtig Strafstoß. Sebastian Woitzyk (Foto) traf allerdings leider nur den Pfosten. Keine zwei Minuten später die nächste Strafraumaktion, in der ein Rheiner Spieler in Kung-Fu-Manier in die Luft ging und Sebastian Woitzyk niederstreckte. Der Referee entschied leider nicht auf den folgerichtigen zweiten Strafstoß. Der blutüberströmte Woitzyk musste derweil ins Krankenhaus gebracht werden und ist mittlerweile mit mehreren Stichen genäht worden. Trotzdem oder auch gerade deswegen spielten die Paderborner Jungs danach weiter „voll“ auf Sieg, doch gab es dieses Mal nicht den verdienten Lohn in Form eines Dreiers.

Dafür gab es Lob vom Trainer: „In der zweiten Halbzeit haben die Jungs alles in die Wagschaale geworfen und hätten den Sieg verdient gehabt. Wichtig ist aber auch die Art und Weise und die hat zu 100% gestimmt. Das Team ist jetzt seit genau einem halben Jahr ungeschlagen, davor ziehe ich meinen Hut.“ In der kommenden Woche kommt es zum Topspiel beim BVB. Anstoß am 23.11. in Dortmund ist erneut Samstag um 14 Uhr.

SCP: Rahmann, Müller, Unzicker, Memaj, Lütkemeier (41. Köse), Schubert, Woitzyk (73. Yildiz), Schallenberg, Steinkamp (41. Kraus), Wandzioch, Cazacu (65. Oschinski)