Intensiver Dialog

Fahrplan zur Ausgliederung des Profibereichs

Ein umfangreiches Informationspaket erhielten die Mitglieder des SCP im Rahmen einer Abendveranstaltung zur möglichen Ausgliederung des Profibereichs im Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF). SCP-Vizepräsident Dr. Rudolf Christa und Prokurist Frank Nordhoff von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG stellten den Anwesenden das Pro und Contra eines solchen Prozesses sowie einen möglichen Zeitplan für die Ausgliederung vor.

Zum Einstieg in den Abend machte Dr. Christa den aktuellen Status und die Zielsetzung deutlich. Am 15. Januar 2018 hat die Mitgliederversammlung mit einer Zustimmung von 86 Prozent die formale Grundlage für eine Ausgliederung beschlossen. "Wir wollen den Fußball als integralen Bestandteil des Standortes dauerhaft sichern. Unsere Infrastruktur mit Stadion und Trainingszentrum ist optimal, und sportlich sind wir auf einem guten Weg. Den Trend zur Professionalisierung wollen wir auch auf der wirtschaftlichen Seite gewährleisten und eine breitere Basis durch neue Investoren schaffen".

Unter Berücksichtigung der aktuellen wirtschaftlichen Lage stellte Nordhoff zunächst vor, welche Bereiche in eine Kapitalgesellschaft (KGaA) ausgegliedert werden sollen. Dazu gehören das Verwertungsrecht der Marke, die erste Mannschaft, die U21, die U19 und die U17, die Verwaltungsmitarbeiter, das Anlage- und Umlaufvermögen sowie die Schulden. Im Verein sollen das Eigentum der Marke, die Fußballjugend bis zur U16, das Mitgliederwesen, die Traditionsmannschaft und die Alten Herren verbleiben.

Bei einer möglichen Ausgliederung bildet die Mitgliederversammlung auch zukünftig die "Herzkammer", die den Aufsichtsrat wählt. Der Verein wird alleiniger Gesellschafter einer Management GmbH, so dass er stets die Oberhand über die Bestellung der Geschäftsführung und das operative Geschäft behält. Dieses praxiserprobte Modell gibt es bei zahlreichen anderen Vereinen, es entspricht den Vorgaben des Deutschen Fußball Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL).

Nach Aussage von Dr. Christa sind mehrere Investoren bereit, sich entweder an einer neuen KGaA oder an der bereits bestehenden Paderborner Stadion Gesellschaft mbH (PSG) zu beteiligen. "Wir suchen nicht den Scheich aus Saudi-Arabien, sondern Unternehmer und Menschen aus der Region, die sich für den Fußball und unseren Standort engagieren. Unser Vorteil ist, dass wir diesen Interessenten zwei Beteiligungsoptionen anbieten können", stellte der SCP-Vizepräsident heraus.

In den kommenden Tagen und Wochen werden die Verantwortlichen des SCP auch die Fans und Sponsoren informieren, um eine breite Basis für eine Entscheidung zur Ausgliederung zu schaffen. Im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, die voraussichtlich Ende Mai 2018 stattfinden wird, soll über die Ausgliederung abgestimmt werden.